Hintergrund
Mit der Bohrung Trebur GT1 sollte 2016 erstmals in Hessen eine tiefengeothermische Bohrung zur Erkundung und hydrothermalen Nutzung des tieferen Untergrunds abgeteuft werden.
Die ÜWGeo, ein Tochterunternehmen des lokalen EVU Überlandwerk Groß-Gerau, wollte hier geothermische Pionierarbeit leisten und das Vorhaben umsetzen.
Bisherige Tiefbohrungen in dieser Projektregion - vornehmlich zur KW-Exploration - wurden bis max. 2.000 - 3.000 m Teufe niedergebracht, womit dem gegenständlichen Vorhaben ein Pilotstatus zukam.
Die Lokation Trebur befindet sich im nördlichen Oberrheingraben, eines der bedeutendsten geothermischen Provinzen Deutschlands. Als Bohrlokation wurde ein Standort zwischen den Ortschaften Trebur und Nauheim ausgewählt.
Projekthistorie
Nach einer mehrere Jahre dauernde intensiven Projektvorbereitung und Planungsphase, in deren Zuge auch eine 3D-Seismik durchgeführt wurde, wurden die Bohrtätigkeiten zur Bohrung Trebur GT1 schließlich im März 2016 mit der Bohrung eines Pilotlochs bis 650 m begonnen.
Ziel der Exploration waren die paläozoischen Rotliegend Vulkanite, die im Umgriff einer Störungszone in einer Tiefe von knapp 4.000 m erschlossen werden sollten. Hochsalinare Wässer mit Temperaturen bis zu 185°C wurden hier erwartet.
Nach ca. 75 Tagen erreichte die mit 5 Bohrsektionen geplante Bohrung Trebur GT1 mit ca. 3.750 m Endteufe. Leider konnte hier keine Fündigkeit festgestellt werden, so dass die Bohrung teilrückverfüllt und ein Sidetrack auf ein alternatives Target (Störungssystem) gebohrt wurde. Nach Erreichen der 2. Zielteufe von ca. 4.180 m konnte leider auch hier keine Fündigkeit nachgewiesen werden. Das tiefengeothermische Vorhaben wurde daher anschließend eingestellt.
ERDWERK konnte das Vorhaben durch die bohrtechnischen Planungen der Tiefbohrungen, Erstellung der Betriebsplanunterlagen, die Durchführung des Ausschreibungsverfahrens und die anschließende Bauleitung unterstützen.
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