Die drei Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim b. München errichteten in den Jahren 2008 / 2009 gemeinsam eine geothermische Dublette bestehend aus den Bohrungen Aschheim Th1 und Aschheim Th2 und nutzen seither das Thermalwasser aus dem Malm, um die Gemeindegebiete über ein weiträumiges Fernwärmenetz mit Wärme zu versorgen.
Projektgeschichte
Der Startschuss für das Geothermieprojekt in Aschheim fiel im Herbst 2005 mit der Erteilung der Aufsuchungserlaubnis im Claim „Ascaim“ an die Gemeinde Aschheim. Im weiteren Planungsverlauf schlossen sich dann die drei Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim b. München zusammen und legten mit der Gründung der gemeinsamen Betreibergesellschaft AFK-Geothermie GmbH den Grundstein für das erste interkommunale Geothermieprojekt in Deutschland.
Bohrungen
Die Planung der Bohrungen erfolgte auf Grundlage bereits vorhandener Seismikprofile, die durch die Gemeinde Aschheim zur Nutzung angekauft und neu aufbereitet wurden.
Am 16.09.2008 begannen die Bohrarbeiten für die erste Bohrung am Standort der heutigen Energiezentrale und konnten weniger als zwei Monate später erfolgreich abgeschlossen werden. Die Bohrarbeiten für die zweite Bohrung wurden auf einem zweiten Bohrplatz nördlich von Aschheim im Februar 2009 aufgenommen und nach einer Bohrstrecke von 2.700 m am 31.05.2009 beendet. Beide Bohrungen verlaufen zunächst vertikal und sind im Malm-Reservoir moderat abgelenkt.
Wärmegewinnung
Seit der Inbetriebnahme im Dezember 2009 wird das Fernwärmenetz der AFK mit geothermischer Wärme versorgt und kontinuierlich ausgebaut. Aufgrund der wachsenden Anschlussleistung wurde die Energiezentrale 2016 erweitert. Seither decken ein erdgasbetriebenes BHKW und eine Absorptionswärmepumpe die Mittellast und sorgen für eine weitere Ausnutzung des geothermischen Potentials.
Ausblick
Um auch zukünftig den steigenden Wärmebedarf decken zu können arbeitet die AFK seit 2017 an einer Erweiterung des Geothermieprojekts und prüft aktuell die Möglichkeiten weiterer Geothermiebohrungen.
Projektbetreuung durch ERDWERK GmbH
Von Beginn an ist ERDWERK an der Planung und Betreuung des Geothermieprojekts Aschheim beteiligt. Dies begann mit der Erstellung des Erlaubnisantrags für das Bergrecht, umfasste unter anderem die Seismikauswertung und Planung der Bohrungen, die Bauleitung bei der Umsetzung der Bohrarbeiten und die Betreuung im Betrieb bei genehmigungsrelevanten Belangen sowie Fragen zur unterirdischen Fördereinrichtung und zum Reservoirmanagement. Dazu kommen nun noch die planerischen Leistungen und Beratung für die geplante Erweiterung (Machbarkeitsstudien).
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