Quantifizierung der lokalen und Prognose der regionalen hydraulischen und hydrochemischen Reservoireigenschaften des Malmaquifers auf Basis eines Push Pull Tests am Standort Pullach (PUMA)
In einem FuE-Vorläuferprojekt (BMU II) wurde seitens ERDWERK bereits das Phänomen jährlich sinkender Injektionsdrücke unter betriebstechnischen Aspekten betrachtet. Für eine geowissenschaftliche Untersuchung der Fragestellung kam uns der Umstand zugute, dass die IEP (Innovative Energie für Pullach GmbH) die Absicht hatte, die bestehende und seit einigen Jahren im Betrieb befindliche Injektions- in eine Produktionsbohrung umzukehren (eine Projektbeschreibung zum Projekt Pullach finden Sie hier).
Das BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) förderte das IWC (Institut für Wasserchemie) der TU München und ERDWERK (FKZ 0325469), so dass diese einmalige Möglichkeit genutzt werden konnten, sowohl das Injektivitätsverhalten anhand eines Tracertests und der Temperaturentwicklung genauer zu untersuchen, als auch regionale Reservoireigenschaften daraus abzuleiten.
Ziele der Arbeiten von ERDWERK waren die Prognosesicherheiten für den langfristigen Betrieb sowie die potentielle Erweiterung bestehender Anlagen zu ermitteln. Der Fokus lag in der Quantifizierung der Prognoseunsicherheit. Anhand der Projekthistorie des Geothermieprojektes Pullach wurden die verschiedenen Entwicklungsszenarien abgebildet und untersucht. Dabei wurde eine Fündigkeitsprognose für die jeweils nächste geothermische Ausbaustufe abgegeben, um diese anschließend anhand der realen Bohrergebnisse zu bewerten.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine Vorhersage aufgrund der starken Heterogenität der Lithofazies im Malm schwierig ist. Erst mit der Herleitung der Mächtigkeit der höher permeablen Massenfazies aus der Textur qualitativ hochwertiger Seismikdaten war die deutlich höhere Fündigkeit der Pullach Th 3 prognostizierbar.
Die Ergebnisse des FuE-Projektes haben gezeigt, dass die Ursache für die Verbesserung der Injektivität auf eine temperaturbedingte Ansäuerung im bohrlochnahen Bereich zurückzuführen ist, und dass dies zu einer verbesserten Anbindung ans Reservoir führt.
48.06784, 11.527536
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