Planung, Betreuung und Auswertung einer internationalen Geophysik-Messkampagne zur Exploration von Hochenthalpielagerstätten in Comayagua, Honduras
Hintergrund
Auf Grund der Lage entlang einer aktiven tektonischen Plattengrenze (Subduktionszone) sind weite Teile des mittelamerikanischen Raumes von Vulkanismus geprägt. Die Wärmequellen liegen also bereits in relativ geringen Tiefen, ideal für die Erschließung durch Geothermieprojekte. Anders als weiten Teilen Europas, liegt hierbei der Fokus nicht auf Wärmeerzeugung, sondern auf Stromerzeugung durch Hochenthalpie-Geothermie. Die angetroffenen Temperaturen im Untergrund liegen dabei schnell über 200°C, womit sich Dampfturbinen antreiben lassen. Offensichtliche Indikatoren für die Anwesenheit eines hydrothermalen Systems sind hierbei heiße Quellen, Geysire und Fumarolen. Um die genaue Lage und die Art des Reservoirs zu charakterisieren und die Erfolgschancen einer Explorationsbohrung wesentlich zu erhöhen ist es in solchen Gebieten dennoch notwendig, geophysikalische und hydrochemische Voruntersuchungen durchzuführen. Auf Grund der Geologie und anhaltender mikroseismischer Aktivität in vulkanisch geprägten Regionen kommen hierbei statt Seismik-Messungen vor allem Magentotellurik-Messungen zum Einsatz.
Geophysik-Messkampagne
ERDWERK ist seit vielen Jahren mit einem spanisch-sprachigem Team mit Berufserfahrung in Lateinamerika in die Entwicklung des Geothermiemarktes in der Region involviert und wurde für das Projekt GeoComayagua mit dem Projektmanagement, sowie der Planung, Betreuung und Auswertung der Geophysikmesskampagne auf einem 15 km² Gebiet in Honduras beauftragt. ERDWERK hat mit Erfolg alle notwendigen Schritte für eine Förderung durch die Geothermal Development Facility (GDF) durchgeführt, welche sich aus EU-, kfW- und Weltbank-Geldern zusammensetzt. Nach Genehmigung der Förderung hat ERDWERK zusammen mit den Geophysik-Experten des costa-ricanischen Energieinstituts (ICE) die Messkampagne geplant und durchgeführt. Im Rahmen der Kampagne hat über 2 Monate hinweg ein 10-köpfiges Team zusammen mit lokalen Arbeitskräften in unwegsamen Gelände den Untergrund mit verschiedenen geophysikalischen Messmethoden (Magnetotellurik, Magentik, Gravimetrie, TDEM) untersucht und die geologischen Basisdaten in der Region aktualisiert. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse hat ERDWERK ein geologisches 3D-Modell erstellt, um das Reservoir zu charakterisieren und Bohrziele zu definieren.
Explorationsbohrung
Aktuell befindet sich das Projekt in der Vorbereitungsphase für eine Explorationsbohrung. ERDWERK ist mit dem technischen Projektmanagement beauftragt und für die bohrtechnische Detailplanung zuständig.
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