Entwicklung einer Methodologie zur Erstellung von überregionalen Potentialkarten für Geothermie im Raum Mittelamerika und Erstellung einer gemeinsamen Geodatenbank und dazugehörigen Potentialkarten
Hintergrund
Auf Grund der Lage entlang einer aktiven tektonischen Plattengrenze (Subduktionszone) sind weite Teile des mittelamerikanischen Raumes von Vulkanismus geprägt. Die Wärmequellen liegen also bereits in relativ geringen Tiefen, ideal für die Erschließung durch Geothermieprojekte. Bedarf für geothermische Wärme besteht in Zentralamerika im oberflächennahem Bereich für Tourismus, sowie landwirtschaftliche und industrielle Trocknungsprozesse, im Bereich Tiefengeothermie für Stromerzeugung.
Arbeitsauftrag
Anders als in Europa gibt es in Zentralamerika bis dato keine öffentlich zugängliche Plattformen für aktualisierte geowissenschaftliche Daten, aus denen sich ein gewisses geothermisches Potential ableitet. Die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GiZ) betreibt ein überregionales Programm zur Förderung der Marktentwicklung von Geothermie in Zentralamerika. Eines der Elemente dieses Programmes ist die Entwicklung von Werkzeugen, die die Standortsuche und Entscheidungsfindung erleichtern sollen. ERDWERK ist seit vielen Jahren mit einem spanisch-sprachigem Team mit Berufserfahrung in Lateinamerika in die Entwicklung des Geothermiemarktes in der Region involviert und wurde von der GiZ beauftragt, a) eine überregionale geowissenschaftliche Datenbank aufzubauen, b) eine Methodologie zu entwickeln mit der sich aus den geowissenschaftlichen Basisdaten und räumlichen Energiebedarfsdaten geothermische Potentialkarten ("Favorability Maps") erstellen lassen, c) die Karten für jedes Land in der Region zu erstellen, d) alle Daten über eine ArcGIS Online gestützte Plattform zugänlgich zu machen und e) Ansprechpartner ("focal points") auf staatlicher Ebene im jeweiligen Land im Umgang mit der Datenbank und der Methodologie zu schulen, um eine langfristige Weiterentwicklung der Plattform zu ermöglichen.
Abschluss des Projekts
ERDWERK hat die Arbeiten Anfang 2021 erfolgreich abgeschlossen und die Weiterentwicklung der GiZ und den focal points überlassen. Herausfordernd waren in der Entwicklung vor allem die dünne Datengrundlage und eine restriktive Datenpolitik zwischen den teilnehmenden Ländern. Die Entwicklung der Datenbank und der Favorability Maps hat jedoch dazu beigetragen, Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit von überregionalem geowissenschaftlichem Datenaustausch und die Verfeinerung und Digitalisierung von Basisdaten zu lenken.
13.664621, -89.262026
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